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03.11.2020

Ehrenplakette für Sanitätsrat Dr. Ludes

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Für die Initiierung der professionsübergreifenden Fortbildungsveranstaltung „One Health“ wurde Sanitätsrat Dr. Arnold Ludes am 16. September 2020 mit der Ehrenplakette der Ärztekammer des Saarlandes ausgezeichnet.

Vor rund einem Jahrzehnt wandte sich Dr. Ludes mit der Idee einer gemeinsamen Fortbildungsreihe von Veterinär- und Humanmedizin an die Ärztekammer des Saarlandes. Das Konzept, jährlich ein medizinisches Thema aus zwei unterschiedlichen Sichtweisen zu betrachten, wird seit dem Jahr 2016 in Zusammenarbeit der ärztlichen und tierärztlichen Selbstverwaltungseinrichtungen erfolgreich umgesetzt. Die Veranstaltung findet großen Zuspruch und hat sich zu einer überregional beachteten Fortbildungsreihe entwickelt. Namhafte Referenten stellen dabei aktuelle Aspekte in der Human- und Veterinärmedizin aus unterschiedlichen Blickwinkeln dar.

Der Begriff „One Health“ drückt aus, dass Gesundheit nur durch einen umfassenden Ansatz zu erreichen ist. Im Vordergrund steht dabei die Zusammenarbeit von Human- und Veterinärmedizin. Maßgebend ist eine integrierte, interdisziplinäre Perspektive, die u.a. beim Kampf gegen bedrohliche Epidemien oder Antibiotikaresistenzen zum Tragen kommt. Der „One Health“-Ansatz verfolgt das Ziel, frühzeitig kritische Kontrollpunkte zu identifizieren und Präventionsstrategien zu entwickeln.

Angesicht der aktuellen Pandemie wird deutlich, wie wichtig eine Zusammenarbeit der Heilberufe ist. Rund zwei Drittel aller beim Menschen neu auftretenden Infektionskrankheiten stammen ursprünglich von Tieren. Dazu gehören die ältesten bekannten Infektionskrankheiten wie Tollwut, Pest, Tuberkulose und Influenza sowie zahlreiche mit Lebensmitteln assoziierte Infektionen, aber auch neu auftretende Erkrankungen wie Ebola und oder wie im aktuellen Fall das Coronavirus „Sars-CoV-2“.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Sinne von „One Health“ hat historisch betrachtet eine lange Vorgeschichte. Bereits im 20. Jahrhundert wurde der Begriff „One Medicine“ durch den amerikanischen Epidemiologen Calvin Schwabe geprägt. Schwabe setzte sich für eine engere Zusammenarbeit der Disziplinen im Gesundheitsbereich ein. Auch der Begründer der Zellpathologie, Rudolf Virchow, forderte bereits 1873 nachdrücklich: „Zwischen Tier- und Menschenarzneikunde ist oder sollte wissenschaftlich keine Scheidegrenze sein.“

Auf dem Gebiet der Alterssicherung ist die Bayerische Ärzteversorgung ein sichtbares Zeichen der erfolgreichen professionsübergreifenden Zusammenarbeit. Das Modell der berufsständischen Altersversorgung für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte bewährt sich seit nunmehr annähernd 100 Jahren und hat seine Stärke vielfach unter Beweis gestellt. Dem Versorgungswerk gehören auch rund 260 aktive Mitglieder aus dem Saarland an. Das Beitragsaufkommen aus dem kleinsten deutschen Flächenland beträgt 2,4 Mio. Euro, an Versorgungsempfänger werden 0,7 Mio. Euro ausgezahlt. Die Grundlage für die Mitgliedschaft der Tierärzte des Saarlandes bei der Bayerischen Ärzteversorgung bildet ein Staatsvertrag zwischen dem Freistaat Bayern, dem Land Rheinland-Pfalz und dem Saarland vom 19. Juni 1972. Mit Stichtag 1. Januar 1973 wurde das Versorgungswerk der Landestierärztekammer Rheinland-Pfalz, dem auch die Tierärzte des Saarlandes per Staatsvertrag von 1962 angehörten, in die Bayerische Ärzteversorgung eingegliedert.

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